Mathildenhöhe Darmstadt – Great Spas of Europe: Zwei neue Welterbestätten
Wir gratulieren ganz herzlich den beiden neuen UNESCO-Welterbestätten Mathildenhöhe Darmstadt und Great Spas of Europe! Mit einem Jahr Verspätung – der Corona-Pandemie geschuldet – sind diese beiden neuen Welterbe auf der 44. Sitzung des Welterbekomitees der UNESCO im chinesischen Fuzhon in die Welterbe-Liste aufgenommen worden.
Die Darmstädter Mathildenhöhe ist damit das bereits siebte Weltkulturerbe in Hessen. Dabei war es ganz und gar nicht sicher, dass die Mathildenhöhe es in die Riege der Welterbestätten schaffen würde, denn das auf dem Gelände ursprünglich vorgesehene Besucherzentrum hätte – so die Kommission – das Gesamtensemble erheblich gestört und so eine Entscheidung für die Mathildenhöhe als Welterbestätte verhindert. Die Stadt Darmstadt hatte aber zum Glück nachgearbeitet und das Besucherzentrum in der Planung verkleinert und an den Rand verlegt und so die positive Entscheidung erst ermöglicht.
In der gleichen Sitzung des Welterbekomitees wurde auch der Antrag von insgesamt elf Kurorten in sieben europäischen Ländern, die als „Great Spas of Europe“ bezeichnet werden, genehmigt. Zu den elf Städten gehören in Deutschland: Baden-Baden, Bad Ems und Bad Kissingen, in Tschechien Franzensbad, Karlsbad und Marienbad, in Österreich ist es Baden bei Wien, in Belgien Spa, sowie in Frankreich Vichy, in Italien Montecatini Terme und im Vereinigten Königreich Bath.
Zum ursprünglichen Bewerberkreis gehörten in Deutschland auch noch Bad Pyrmont und Bad Homburg, die ihre Bewerbung jedoch bereits vor einiger Zeit zurückgezogen hatten.
Bad Nauheim zwischen den Welterbestätten Mathildenhöhe und Great Spas of Europe
Die Entscheidung pro Welterbetitel für die Darmstädter Mathildenhöhe und die Great Spas ist sicher auch für Bad Nauheim von einiger Bedeutung, denn letztlich vereinen sich diese beiden Welterbe auf einzigartige Weise in diesem Ort.
Bad Nauheim verfügt über das größte zusammenhängende Jugendstilensemble Europas. Dieses einmalige Kleinod wurde von zahlreichen Künstlern der Darmstädter Mathildenhöhe maßgeblich mit- und ausgestaltet, so von Heinrich Jobst, Friedrich Wilhelm Kleukens, Ernst Riegel und Jakob Julius Scharvogel. Andere Künstler der Darmstädter Mathildenhöhe sind inzwischen durch die Sammlung Geißler im Jugendstilforum mit zahlreichen Arbeiten vertreten, so dass sich die Geschichte der Künstlerkolonie in vielfacher Weise auch hier nachvollziehen lässt. Ja, und nicht zuletzt der „Gründer“ beider Orte ist der gleiche: Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein.
Auch im Kreise der Great Spas kann Bad Nauheim mit seiner Geschichte als Drei-Kaiserinnen-Bad durchaus mithalten und muss sich hinter den anderen Orten nicht verstecken.
Ein Kommentar
Pingback: