Vortrag: Vergessene Aspekte zur Baugeschichte des Sprudelhofs

Der Sprudelhof gilt heute als größte zusammenhängende Jugendstilbadanlage Europas und erfreut die Besucherinnen und Besucher Bad Nauheims mit seinen Arkadengängen, Badehäusern und idyllischen Schmuckhöfen. Doch bis dieses Idyll, dass der Heilung dienen sollte und bis heute soll entstand, ging es gar nicht so idyllisch zu.

In ihrem Vortrag „Vergessene Aspekte zur Baugeschichte des Sprudelhofs“ berichtet Christina Uslular-Thiele von den teils holprigen und gewundenen Pfaden, die letztlich doch, trotz aller Steine, die im Weg lagen, zum Bau des Sprudelhofs führten.

Sie berichtet von den Auseinandersetzungen zwischen der hessischen Regierung, vor allem des Finanzministeriums und der 2. Kammer des hessischen Landtags in Darmstadt. Und auch zwischen der Staatsbadverwaltung und der Stadt Bad Nauheim waren die Beziehungen um und nach 1900 keineswegs spannungsfrei, was sich auch auf das Großprojekt der Jugendstilbauten auswirkte.

Akteure, die etwas zu sagen hatten oder zu sagen haben wollten gab es viele: Zuallererst war da der kunstliebende Großherzog Ernst Ludwig, der hier vor allem eine Chance für seine Künstler und seine Manufakturen sah, aber auch selbst architektonische Ideen verwirklicht sehen wollte. Dann gab es den jungen Architekten Wilhelm Jost und den Tiefbauingenieur und Vorstand der Badedirektion von Bad Nauheim Karl Eser, die der badetechnische Referent des Ministeriums, der Geheime Oberbaurat Schmück, als „Rennpferd“ und „Ackergaul“ bezeichnete und die nur gelegentlich am gleichen Strang zogen.

Anhand zeitgenössischer Zeitungsberichte erzählt Christina Uslular-Thiele die Baugeschichte des Sprudelhofs und der Akteure und versetzt uns damit zurück in die Zeit, wo man am Jugendstil, den wir heute so lieben, so einiges auszusetzen hatte.

Der Vortrag findet am Dienstag, 20. Juni um 19:30 Uhr im Jugendstilforum – Badehaus 3 im Sprudelhof statt.
Der Eintritt kostet 5 Euro.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!