Neue Vortragsreihe des Jugendstilvereins – erfolgreicher Auftakt

Nach einer langen coronabedingten Pause startete der Jugendstilverein Bad Nauheim passend zum World Art Nouveau Day eine neue Vortragsreihe zu Themen rund um die Jugendstilanlagen Bad Nauheims.
Dabei bietet der Jugendstilverein, der die Vortragsreihe in Kooperation mit der Stiftung Sprudelhof veranstaltet, den Gästen eine erstaunliche Vielfalt und Bandbreite unterschiedlicher Themen an.

Mosaike im Sprudelhof

Den Auftakt der Reihe machte ein Vortrag des Vorsitzenden des Jugendstilvereins, Gerhard Bennemann. Unter dem Titel „Kleine Steinchen – Große Wirkung“ referierte Bennemann über die Geschichte der Mosaikkunst und vor allem natürlich über die Bedeutung dieser speziellen Kunstform in der Jugendstilepoche. Im Fokus des Vortrags standen die Mosaike in der Wartehalle des Badehauses 3, in dem das Jugendstilforum untergebracht ist und im Fürstenbad von Badehaus 2.
Ersteres wurde von Fritz Hegenbart, einem Mitglied der Darmstädter Künstlerkolonie entworfen. Das große Fürstenbadmosaik hingegen stammt von Wilhelm Köppen. Er entwarf zunächst 1907 die Mosaiken im Wiesbadener Kurhaus bevor er dann 1909 das Bad Nauheimer Fürstenbad ausgestaltete. Auch zahlreiche andere Mosaikkunstwerke etwa in München, Hannover, Mülheim a.d. Ruhr oder Regensburg wurden von Köppen bis zu seinem frühen Tod im Jahr 1917 gefertigt.
Der Vortrag von Gerhard Bennemann bildet die Basis für eine ausführliche Broschüre über die Mosaike im Sprudelhof und deren Künstler, die in den nächsten Monaten erscheinen wird.

Rosen im Stil der Jugend

Werner Ruf folgte nur drei Tage später dem „Ruf der Rosen“ und entführte die Zuhörerinnen und Zuhörer in die Welt der „Rosen im Stil der Jugend“. In seinem Vortrag ging er dabei nicht nur auf die Historie der Königin der Blumen ein, sondern öffnete auch literarische und philosophische Zugänge zu dieser ganz besonderen Pflanze, die eine so große Bedeutung für die Region Bad Nauheim hat.

Vortrag im Jugendstilforum Bad Nauheim, Badehaus 3, Sprudelhof
Vortrag im Jugendstilforum Bad Nauheim – Foto: H. Hölzinger, CC-by SA 4.0

Die Baugeschichte des Sprudelhofs

Am vergangenen Dienstag berichtete dann Christina Uslular-Thiele über „Aspekte der Baugeschichte des Sprudelhofs“ von Bad Nauheim. In Ihrem Vortrag ging sie dabei nicht in erster Linie auf die bekannten Personen wie den Großherzog Ernst Ludwig und den Architekten Wilhelm Jost ein, sondern auf die Bedeutung der vielen Beamten, die ebenfalls mit dem Bau des Sprudelhofs beschäftigt waren. Und Uslular-Thiele blickte auch zeitlich weiter zurück auf die zahlreichen Vorgängerbauten und die Entwicklung Bad Nauheims hin zum Weltherzheilbad seit den 1870er Jahren. Viel Neues und Interessantes gab es in diesem Vortrag für die zahlreichen Gäste, die an diesem Abend ins Jugendstilforum im Badehaus 3 gekommen waren.

Weitere Vorträge ab Juli 2023 im Jugendstilforum Bad Nauheim

Sowohl der Jugendstilverein, als auch die Stiftung Sprudelhof zeigten sich sehr erfreut über den großen Zuspruch für die ersten drei Vorträge der neuen Reihe.
Fortgesetzt wird sie am 18. Juli mit einem weiteren Vortrag von Christina Uslular-Thiele. Diesmal wird es unter dem Titel „Zwischen Tradition und Moderne“ um Bad Nauheims Kuranlagen im Kontext deutscher Baugeschichte gehen.

In diesem Jahr folgen dann noch zwei weitere Vorträge von Frank Thielmann, dem Geschäftsführer der Stiftung Sprudelhof. Am 17. Oktober beschäftigt er sich mit der Geschichte der Sprudeleinfassungen und einen Monat später, am 21. November folgt ein Bericht über die Sanierungsarbeiten im Sprudelhof und die neuen Nutzungen der Badehäuser.

Die Vorträge finden im Jugendstilforum, Badehaus 3, jeweils um 19:30 Uhr statt. Der Eintritt kostet 5 Euro.