Ausstellung: “Elfenhaft – Friedrich Wilhelm Kleukens”

Elfenhaft - Friedrich Wilhelm Kleukens - Elfe mit Schmetterlingsflügeln
Elfenhaft – Friedrich Wilhelm Kleukens – Elfe mit Schmetterlingsflügeln
Foto: A. Kircher-Kannemann, CC-by SA 4.0

Sieben großformatige Bilder mit elfenhaften geflügelten Wesen stehen im Mittelpunkt der neuen Ausstellung im Jugendstilforum Bad Nauheim, die am 9. Januar 2024 unter dem Titel “Elfenhaft – Friedrich Wilhelm Kleukens” eröffnet wird.
Einst waren es neun solcher Wesen, zwei sind im Laufe der Jahrzehnte verloren gegangen, niemand weiß wann und wo. Ihre Heimat hatten sie alle ursprünglich im Wartesaal des Badehauses 2 im Bad Nauheimer Sprudelhof. Geschaffen hat sie ein Künstler der Darmstädter Mathildenhöhe, der eigentlich mit ganz anderen Werken bekannt und populär wurde: Friedrich Wilhelm Kleukens.

Friedrich Wilhelm Kleukens und die Künstlerkolonie Mathildenhöhe

Gemeinsam mit seinem Bruder Christian Heinrich wurde Friedrich Wilhelm Kleukens 1906 von Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein an die Mathildenhöhe geholt, um dort eine eigens gegründete Presse zu betreuen, die besonders hochwertige und erlesene Bücher und Akzidenzdrucke herstellen sollte. Mit dem Namen, den die Presse erhielt, setzte sich der Großherzog selbst ein Denkmal: Ernst Ludwig-Presse.
Insgesamt 26 gezählte Druckwerke entstanden im Laufe von knapp acht Jahren hier. Darunter Meisterwerke wie das „Buch Esther“ oder Goethes „Hermann und Dorothea“. Neben den sieben Elfenbildern werden auch diese beiden prachtvollen Bücher in der Ausstellung zu sehen sein. Sie sind eine Leihgabe des Nürnberger Sammlers Dr. Claus Pese, der dem Jugendstilverein für diese Ausstellung noch weitere Objekte überlassen hat.

Elfenhaft - Friedrich Wilhelm Kleukens
Elfenhaft – Friedrich Wilhelm Kleukens –
Foto: Institut Mathildenhöhe, Städtische Kunstsammlung Darmstadt

Ein Universalkünstler

Dass Friedrich Wilhelm Kleukens ein typischer Universalkünstler des Jugendstils war verdeutlicht das von ihm entworfene Besteck, das der Sammler Manfred Geisler zur Verfügung gestellt hat.
Besonderes Interesse wecken dürften auch die werbegraphischen Arbeiten von Kleukens, die er um 1900 für den Klebstoff Syndetikon entworfen hat. Sie zeigen seine durchaus ironische und witzige Seite.
Die Ausstellung „Elfenhaft – Friedrich Wilhelm Kleukens“ bietet bis voraussichtlich Oktober die letzte Möglichkeit sich die Elfenbilder, die zuvor im Foyer des Jugendstiltheaters im Hotel Dolce by Wyndham hingen, aus der Nähe anzuschauen. Nach Ende der Ausstellung im Jugendstilforum kehren sie zurück an ihren Ursprungsort den Wartesaal des Badehauses 2. Hier werden sie dann nur noch im Rahmen eines Saunabesuchs zu sehen sein.

Die Eröffnung der Ausstellung „Elfenhaft – Friedrich Wilhelm Kleukens“ ist am 9. Januar um 19:00 Uhr im Jugendstilforum – Badehaus 3, Sprudelhof.
Das Auguste-Buffet wird – wie inzwischen schon eine kleine Tradition geworden – für das leibliche Wohl an diesem Abend sorgen mit Speisen, die von Menüs des großherzoglichen Hofes inspiriert sind zu denen Friedrich Wilhelm Kleukens einst die Speisekarten gestaltet hat.