PRESSEMITTEILUNG zur Ausstellung Stilwende 1900
Nachfolgend finden Sie die Langversion der Pressemitteilung:
Neue Ausstellung „Stilwende 1900 – Schönheiten einer Epoche“ öffnet am 09. September 2022 im Jugendstilforum, Badehaus 3, Bad Nauheim
Die Ausstellung „Stilwende 1900 – Schönheiten einer Epoche“ zeigt die Vielfalt des Jugendstils von floral und verspielt bis hin zu geometrisch und gradlinig.
Am 10. September wird die Ausstellung im Rahmen des Jugendstilfestivals Bad Nauheim für die Besucher:innen eröffnet.
Die Ausstellung wird bis 30. Juli 2023 zu sehen sein.
Der Katalog zur Ausstellung wird mit Beginn der Ausstellung sowohl im Museumsshop als auch im eBay-Shop des Jugendstilforums sowie in ausgewählten Buchhandlungen zu erwerben sein.
„Stilwende 1900 – Schönheiten einer Epoche“
10. September 2022 – 30. Juli 2023
Die Ausstellung stellt die Schönheiten des Jugendstils vor, jener Stilepoche, die mit einem besonderen Facettenreichtum die Zeit um 1900 prägte. Mehrere hundert Objekte aus Deutschland, Österreich, Tschechien, Frankreich, Großbritannien und den USA zeugen von der Vielfalt des Kunsthandwerks des Jugendstils. Es sind Objekte aus Glas, Metall, Holz, Keramik, aber auch Grafiken, die diese Zeit aufleben lassen. Ausgestellt werden sie in den historischen Räumen des Badehauses 3, das in eben jener Belle Époque – jener „Schönen Epoche“ – entstand.
Möglich gemacht hat die Ausstellung der Jugendstilverein Bad Nauheim in Zusammenarbeit mit dem Kölner Sammler Manfred Geisler.
In neun unterschiedliche Themenbereiche ist die Ausstellung aufgeteilt. Der erste Teil beschäftigt sich mit dem Werkstoff Glas. Hier zeigen sich die „zerbrechlichen Schönheiten“ der Jugendstilzeit aus den bekanntesten und wichtigsten Glasmanufakturen des Jugendstils, wie Loetz, Kralik oder auch Poschinger.
Weiter geht es dann mit der Vorstellung vier verschiedener Regionen Deutschlands, die ganz unterschiedliche Formen des Jugendstils ausprägten. Den Anfang macht der Süden mit München, Nürnberg und Württemberg. Dabei kommt München – der heimlichen Hauptstadt des deutschen Jugendstils – eine besondere Rolle zu. In der bayerischen Hauptstadt wurde jene Zeitschrift herausgegeben, die dieser Stilepoche in Deutschland den Namen geben sollte: die „Jugend“. Künstler:innen wie Richard Riemerschmid, Jan Eisenlöffel und Manufakturen und Firmen wie WMF stehen in dieser Abteilung der Ausstellung im Fokus.
Vom Süden geht es weiter nach Darmstadt, zur Künstlerkolonie auf der Mathildenhöhe, die von Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein gegründet wurde. Jenem Mann, der auch für die Bad Nauheimer Jugendstilanlagen verantwortlich zeichnete und sich für deren Bau stark machte. Das nicht zuletzt, weil seine Darmstädter Künstler auch hier tätig werden konnten. Es sind vor allem die großen Namen wie Peter Behrens, Joseph Maria Olbrich, Hans Christiansen und Albin Müller, deren Werke in zwei Räumen zu sehen sind. Aber auch die etwas unbekannteren Darmstädter Künstler wie Ernst Riegel und Jakob Julius Scharvogel sind mit mehreren Objekten vertreten.
Anhand der drei Städte Berlin, Dresden und Weimar werden weitere Aspekte der Jugendstilkunst gezeigt. Mit der Kunstzeitschrift PAN und der Königlich Porzellan Manufaktur (KPM) und ihrem künstlerischen Leiter Theodor Schmuz-Baudiss beeinflusste Berlin maßgeblich die Stilwende. Eng mit Dresden und vor allem Weimar verbunden ist der Name Henry van de Velde, der hier über viele Jahre wirkte.
Den Abschluss des den deutschen Jugendstil vorstellenden Teils bildet der „Impuls des Westens“. In Städten wie Köln, Krefeld, Bonn oder auch Lüdenscheid waren viele, oftmals kleinere Manufakturen beheimatet, die spezielle Trends der Jugendstilzeit prägten. Das gilt nicht nur für die Glas- und Silberproduktion, sondern vor allem auch für den Werkstoff Zinn, der damals sehr beliebt war.
Von Deutschland geht es nach Österreich. Auch dort gab es eine wichtige Zeitschrift, die den Stil, der in Österreich als Secessions-Stil für Furore sorgte, prägte: Ver Sacrum. Im Ausstellungsteil „Made in Austria“ begegnen den Besucher:innen die großen Namen, die im Grunde jede:r sofort mit dem Jugendstil verbindet: Gustav Klimt, Koloman Moser und Josef Hofmann. In diesem Ausstellungsteil werden auch erstmals originale Jugendstilmöbel ausgestellt wie die bekannten Erzeugnisse der Firma Thonet, die noch heute überall zu sehen sind.
Die französische Eleganz der L’Art Nouveau umfängt die Besucher:innen in den folgenden Räumen. Aufgeteilt ist auch dieser Ausstellungsteil wieder geographisch, denn es waren zwei Regionen, die die Art Nouveau in Frankreich prägten: Paris und vor allem das lothringische Nancy. In Paris waren es die beiden von Deutschen gegründeten Galerien „La Maison Moderne“ und vor allem die namensgebende Galerie „L’Art Nouveau“, die dem neuen Stil sein Gesicht verliehen. Mit den Werkstoffen Glas und Keramik und Namen wie Gallé oder Daum ist das im Osten Frankreichs gelegene Nancy verknüpft, das mit seiner typischen Distel der Art Nouveau ein eigenes Symbol verlieh.
Arthur Lasenby Liberty, Archibald Knox, Jessie Marion King und Louis Comfort Tiffany sind die Namen, die dem „Modern-“ bzw. „Liberty Style“ des anglo-amerikanischen Raums ein Gesicht verleihen. Objekte aus Glas, Metall, aber auch Grafiken sind hier zu sehen.
Den Abschluss der Ausstellung bildet das Schmuck- und Silberkabinett. Hier umfängt die Besucher:innen der „metallische Glanz“ außergewöhnlicher Bestecke ebenso wie der des damals aufkommenden Modeschmucks. Vor allem diese Bijouterie zeigt die Modernität, die der Jugendstil auch heute noch ausstrahlt.
Der Katalog zur Ausstellung „Stilwende 1900“
Der über 300 Seiten starke und reich bebilderte Katalog zur Ausstellung „Stilwende 1900 – Schönheiten einer Epoche“ gewährt einen tiefen Einblick in die vielen Facetten des Kunsthandwerks der Jungendstilzeit.
Neben den in der Ausstellung zu sehenden Exponaten finden Leser:innen hier noch zusätzliche Objekte abgebildet, die die verschiedenen Bereiche der Ausstellung ergänzen.
Die vom Sammler Manfred Geisler verfassten Texte gewähren einen tieferen Einblick in die unterschiedlichen Themenbereiche der Ausstellung und seiner Sammlung.
#Stilwende 1900
Begleitend zur Ausstellung und zum Katalog wird es auch zur Ausstellung „Stilwende 1900 – Schönheiten einer Epoche“ wieder begleitende Artikel und Bildergalerien auf dem Blog des Jugendstilforums geben. Unter den Hashtags #Stilwende und #Stilwende1900 können Jugendstilbegeisterte auf Twitter, Facebook und Instagram der Ausstellung folgen.
Darüber hinaus arbeitet das Jugendstilforum nun auch mit Wikipedia zusammen und die Arbeiten zu dieser Ausstellung werden es ermöglichen zahlreiche Einträge zu Jugendstilkünstler:innen zu ergänzen.
Förderung
Die Ausstellung wird unterstützt durch die Stadt Bad Nauheim, die Stadtwerke Bad Nauheim, OVAG Friedberg/Hessen und die Stiftung Sprudelhof. Der Katalog zur Ausstellung wird unterstützt durch Pallino Real Estate.
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Jugendstilforum Bad Nauheim
in Zusammenarbeit mit dem Jugendstilverein Bad Nauheim
Öffnungszeiten: Tägl. 13:30 bis 17:30 Uhr, außer am 1. Wochenende im Monat (Fr.-So.)
Adresse:
Badehaus 3
Sprudelhof Bad Nauheim
Telefon: 06032-9251742
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